Wolfgang Ammer, News, 2004, Tuschfeder, laviert, Deckweiß auf Papier © Landessammlungen NÖ
Wolfgang Ammer, News, 2004, Tuschfeder, laviert, Deckweiß auf Papier © Landessammlungen NÖ

In memoriam Josef Danner (1955-2020)

von pflege

LH Mikl-Leitner: Kunstszene hat eine wichtige kritische Stimme verloren.

Der Lebensweg des 1955 in Amstetten geborenen und am 5. Dezember in Wien nach langer Krankheit verstorbenen Künstlers Josef Danner war geprägt von einem kontinuierlichen Schaffen, das gesellschaftliche Fragen aufwirft und diesen Zugang auch bildhaft manifestiert. „Kunst nimmt sich die Freiheit, gesellschaftspolitische Bedingungen zu hinterfragen. Mit Josef Danner hat die österreichische Kunstszene eine wichtige kritische Stimme verloren. Seine Plakatserie im damals neu errichteten Regierungsviertel ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Niederösterreich dankt ihm für seine wichtigen künstlerischen Impulse“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Als Josef Danner 1997 mit seinem temporären Plakatprojekt von Kunst im öffentlichen Raum Botschaften affichierte, nahm er gesellschaftliche Prozesse vorweg, die uns bis heute beschäftigen. So hieß es: „Extreme Zeiten erfordern extreme Leistungen. Werden sie Extremist!" oder: „Was fehlt, ist ein Museum für Wahnsysteme in progress und die Zeit, es zu besuchen." Bevor der Künstler durch sein grafisches Werk von sich reden ließ, war Josef Danner als „abstrakter neuer Wilder der zweiten Generation“, wie man Zitate über ihn zusammenfassen könnte, durch seine aufsehenerregende Maltechnik bekannt geworden. Seine berühmte abstrakte Serie „schwarze Bilder“ aus den frühen 1990er Jahren mit außergewöhnlichem Zugang im Umgang mit Pigmenten ist in den Landessammlungen Niederösterreich vertreten. Aber auch spätere figurale Werke wie „Madonna“, ein Siebdruck auf Leinwand aus dem Jahr 2015, können in der online Datenbank der Landessammlungen Niederösterreich umfassend studiert werden.

Josef Danners künstlerische Ausdruckskraft ging über das Visuelle hinaus: als Literat und Musiker, aber auch mittels seiner theoretischen Auseinandersetzungen. Seine Samplings sind hochphilosophisch und zeigen dabei stets tiefgründigen Humor. Seine Kommentare über das Jetzt, ob in Bildform oder sprachlicher Natur, werden fehlen.

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